Ernährung in der Stillzeit – so geht’s ganz einfach!

Ganz so schlimm wie auf dem Bild ist es natürlich nicht. Aber ja, man sollte auf gewisse Lebensmittel in der Stillzeit verzichten. Dafür muss der Speiseplan aber nicht langweilig werden. Die eigene Ernährung ist ein wichtiger Baustein für eine unbeschwerte und wunderschöne Stillzeit. Dabei gibt es eine Menge zu beachten. Vor Allem wegen Ihrem Baby.

Die eigene Ernährung ist sehr wichtig, wenn sie stillen möchten. Schließlich benötigen Sie nun ausreichend Energie und verbrennen auch mehr Kalorien. Durch das Stillen geben Sie Ihrem Kind alles, was es in den ersten Monaten an Nahrung, Energie und Power braucht.

Die Stillzeit ist eine sehr gefühlsintensive Zeit, in der Sie als Mutter die Bindung zu Ihrem kleinen Schatz aufbauen und vertiefen. Umso mehr brauchen Sie nun ausreichend Energie und eine gesunde, ausgewogene Ernährung.

Warum ist die eigene Ernährung in der Stillzeit so wichtig?

Sie kennen es wahrscheinlich noch von der Ernährung in der Schwangerschaft. Nicht alles, wonach einem lüstet, ist erlaubt. Die Ernährung in der Stillzeit ist eine wichtige Grundlage für Ihr eigenes Wohlbefinden und Grundlage für ausreichend Muttermilch.

Alles, was Sie während des Stillens zu sich nehmen, geht auch in die Muttermilch über. Daher sollten Sie sich mit Ihrer Ernährung an die Bedürfnisse Ihres Babys anpassen. Babys reagieren sofort auf die in der Muttermilch enthaltenen Inhaltsstoffe.

So reagieren sie zum Beispiel auf blähende Nahrungsmittel mit Bauchschmerzen, Blähungen oder Koliken. Säurehaltige Lebensmittel verursachen Reizungen im Windelbereich oder im Gesicht. Darüber hinaus wirken einige Lebensmittel abstillend, andere wiederum fördern die Milchbildung.

Besonders in den ersten 3 Monaten sind die Säuglinge sehr anfällig in Bezug auf die Nahrung der Stillenden. In der Fachpresse liest man häufig, dass die Ernährung der stillenden Mutter keinerlei Auswirkung auf Ihr Kind hat. Jedoch zeigt die langjährige Erfahrung, dass gewisse blähende Lebensmittel sich sehr wohl auf das zu stillende Kind auswirken können.

Beobachten Sie Ihr Kind, wie es auf Lebensmittel aus Ihrem Speiseplan reagiert und streichen sie diese aus Ihrer Ernährung während der Stillzeit.

Hinweis: Ernährung in der Stillzeit ist regional unterschiedlich

Natürlich muss man hier regionale Unterschiede machen. Säuglinge aus anderen Kulturen reagieren wiederum ganz anders auf landestypische Lebensmittel als wir. Daher kann man die Tipps und Informationen zum Stillen, Ernährung und empfohlene Lebensmittel nicht verallgemeinern. Einigen Babys machen blähende Lebensmittel gar nichts aus, andere wiederum bekommen Bauchschmerzen, sobald Sie eine Zwiebel nur anschauen.

Wichtig ist einfach, dass Sie Ihr Kind beobachten, wie es auf Lebensmittel reagiert, die Sie essen. Das mag am Anfang vielleicht etwas schwierig sein, aber mit der Zeit werden Sie das ganz gut hinbekommen. Verträgt Ihr Baby irgendetwas nicht aus Ihrem Speiseplan, streichen Sie es einfach von der Liste.

Trinken nicht vergessen. Auch in der Stillzeit gehört ausreichend Flüssigkeit zu einer ausgewogenen Ernährung!

Kreativ kochen!

Bei all den Gedanken rund um Ihr Baby sollten Sie sich selbst natürlich nicht vergessen. Wie schon beim Essen in der Schwangerschaft gilt es für das Essen in der Stillzeit. Sie brauchen Energie und Power. Und was kann einem mehr Energie geben, als eine leckere, abwechslungsreiche Ernährung. Somit sollten Sie Ihren Speiseplan vermehrt mit Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukten anreichern.

Tolle Anregungen gibt es in unserer Kategorie Rezepte in der Schwangerschaft und in der Stillzeit.

Halten Sie sich weiterhin mit dem Genuss von Alkohol zurück. Ein Gläschen in Ehren kann niemand verwehren. Aber dann bitte nur unmittelbar nach dem Stillen, so dass ausreichend Zeit bis zur nächsten Mahlzeit verstreichen kann. Am besten ist natürlich, gänzlich auf Alkohol während der Stillzeit zu verzichten, wozu wir Ihnen hiermit auch dringend raten!

Ausreichend trinken

Wichtig ist, dass Sie ausreichend trinken. Am besten Wasser, Tee, Säfte oder Ähnliches. Kaffee in geringen Mengen ist auch ok.

So viel Kalorien benötigen Sie jetzt!

Da Sie nun nicht nur ihren eigenen Körper mit Energie versorgen müssen, sondern auch für das Wachsen und Gedeihen Ihres Babys verantwortlich sind, brauchen Sie entsprechend mehr Kalorien pro Tag beim Stillen. Als Faustregel sagt man etwa 400 – 500 kcal pro Tag mehr beim Stillen.

Liste: Blähende Lebensmittel – Tabu in der Stillzeit

Blähende Lebensmittel verursachen starke Bauchschmerzen, die Ihr Baby nachts nicht schlafen lassen. Und wenn Ihr Baby nachts nicht schläft, brauchen Sie nicht lange raten, wer dann ebenfalls nicht schlafen kann… Damit die Stillzeit eine der schönsten Zeiten für Sie und für Ihr Baby wird, sollten Sie einige Dinge beachten, die wir nachstehend erläutern. Besonders die blähenden Nahrungsmittel sollten Sie vermeiden. Zu diesen blähenden Nahrungsmitteln zählen:

  • Essig (nur Joghurtdressing verwenden),
  • Essiggurken,
  • Zwiebeln,
  • Knoblauch,
  • Blumenkohl,
  • Brokkoli,
  • Blau- und Weißkraut,
  • Sauerkraut,
  • Kohlrabi,
  • Sellerie,
  • Lauch,
  • Schalotten,
  • Bohnen,
  • Erbsen,
  • Radieschen,
  • Rettich,
  • Nüsse,
  • Hefeteig,
  • Krapfen,
  • Brezeln,
  • Pizza und fettreiche Fleischsorten

Liste: säurehaltige Obst- und Gemüsesorten – Ernährung in der Stillzeit

Säurehaltige Obst- und Gemüsesorten verursachen Irritationen im Windelbereich und im Gesicht. Dies kann zu schmerzhaften Reizungen führen. Zu diesen zählen:

  • Zitronen,
  • Orangen,
  • Grapefruit,
  • saure Äpfel,
  • Kiwis,
  • Pfirsiche,
  • Kirschen,
  • Pflaumen,
  • Erdbeeren
  • Tomaten (1 am Tag ist ok!),
  • Ananas,
  • Peperoni,
  • Paprika,
  • Weintrauben,
  • Johannisbeeren und Stachelbeeren

Abstillende Lebensmittel – was wirkt abstillend?

Die Liste der abstillenden Nahrungsmittel ist dann glücklicher Weise etwas kürzer, sollte aber nicht weniger beachtet werden. Möchten Sie bewusst abstillen, können diese Zutaten dabei helfen. Wer weiter stillen möchte, sollte diese tunlichst vermeiden. Als abstillend gelten:

  • Wein,
  • Hefeweizen,
  • Pfefferminztee,
  • Salbeitee und Kamillentee

Fördern der Milchbildung

Wenn mal gerade Ebbe ist kann evtl. eines dieser Lebensmittel einen Ihnen in der Stillflaute helfen. Als milchbildend gelten:

  • Sekt,
  • Radler,
  • Bier,
  • Pils oder Schankbier
  • (natürlich alles alkoholfrei!),
  • Milchbildungstee

Welchen Tee in der Stillzeit? Was sollte man trinken?

Tee in der Stillzeit ist sowohl für die stillende Mutter als auch für den Säugling eine gute Voraussetzung um genügend Flüssigkeit aufzunehmen. Grundsätzlich sollten Pfefferminztee, Salbeitee und Kamillentee in der Stillzeit vermieden werden, da sie abstillend wirken.

Auch bei Grünem Tee oder Schwarzen Tee ist Vorsicht geboten, da diese ähnlich wie Kaffee eine aufputschende Wirkung haben. Bedenkenlos hingegen sind beispielsweise Fenchel-Kümmel-Anis Tee, Roibosh Tee oder Früchtetees im Allgemeinen. Wer auch mal etwas kühles spritziges trinken möchte kann gerne auch auf alkoholfreies Bier in der Stillzeit zurückgreifen.

Unbedenkliche Nahrungsmittel während des Stillens

Und hier können Sie es so richtig krachen lassen: Die unbedenklichen Nahrungsmittel sind:

  • Blattsalate,
  • Gurken in kleinen Mengen,
  • Champignons,
  • Karotten,
  • Rote Beete,
  • Avocados,
  • Mangos,
  • Papaya,
  • süße Äpfel,
  • süße Birnen,
  • Bananen,
  • Melonen,
  • Nudeln,
  • Reis,
  • Kartoffeln,
  • mageres Fleisch,
  • Geflügel,
  • Fisch,
  • Wurst,
  • fettarmer Käse in kleineren Mengen,
  • Eier,
  • Vollkornprodukte und Milchprodukte (z.B. Joghurt, Quark, Frischmilch) nur fettarm und max. 500 ml/Tag

Zum Schluss:

Wir wünschen eine wunderschöne Erfahrung mit der richtigen Ernährung in der Stillzeit. Gerade die Stillzeit ist eine sehr intensive Zeit voller Emotionen. Das Baby muss sich in seiner neuen Umgebung zu Recht finden, die frischgebackene Mama ist mitten im Wochenbett.

Viele neue Erfahrungen und Erlebnisse stehen bevor. Keine gute Voraussetzung also für eine falsche Ernährung. Gut dran ist, die sich dann noch auskennt!

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Über Nicole 102 Artikel
Nicole, Autorin seit der ersten Stunde, ist freiberufliche Hebamme mit eigener Praxis. Sie hat in Ihren 30 Jahren Berufserfahrung nichts erlebt, was es nicht gibt. Sie blickt auf einen sehr großen und tiefreichenden Erfahrungsschatz zurück, den sie hier mit euch teilt.

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