Wochenfluss anregen

Wochenfluss anregen - Das solltet Ihr darüber wissen!

Wochenfluss anregen

Die Zeit der Schwangerschaft ist für viele werdende Mütter schon eine aufregende Zeit. Nach der nun endlich vollbrachten Geburt sehnen sich viele Frauen nach Ruhe und Zeit mit ihrem Baby.

Doch der so wichtige Wochenfluss, auch Lochien genannt, wird von vielen frischgebackenen Müttern unterschätzt.

Wie Sie den Wochenfluss anregen und optimal fördern können, und somit eine entspannte Kennenlern-Zeit haben, verraten wir Ihnen gerne!

Physiologie des Wochenflusses

Nicht nur vor der Geburt leistet der weibliche Körper enormes. Auch nach der Geburt vollbringt der Körper Leistungen auf höchstem Niveau.

Obwohl der Körper neun Monate Zeit hatte sich auf die Geburt vorzubereiten und das Kind gedeihen zu lassen, bildet sich der Körper recht schnell wieder zum vorherigen Zustand zurück.

Nur wenige nach der Geburt ist die Gebärmutter wieder so groß wie vor der Geburt. Direkt nach der Geburt reicht die Gebärmutter noch bis unter den Bauchnabel der Frau.

Die Hebamme, die die frischgebackenen Eltern nach der Geburt immer wieder aufsucht, untersucht auch den Fundusstand, also den oberen Rand der Gebärmutter im Bauchraum.

Bereits zehn Tage nach der Geburt hat die Gebärmutter wieder die obere Symphysenkante erreicht.

Durch die Kontraktionen der Gebärmutter kann auch der Wochenfluss optimal abfließen. Denn direkt nach der Geburt setzt der Wochenfluss ein.

Der Wochenfluss lässt Blutreste und Zellteile optimal abfließen. Diese Reste stammen aus der Gebärmutter, die bei der Ablösung der Plazenta entstanden sind.

Die Fläche, an der die Plazenta vorher in der Gebärmutter war, kann nun nach der Geburt als große Wunde angesehen werden.

Lochien können sehr unterschiedlich sein

Grundsätzlich ist der Wochenfluss bei jeder Frau unterschiedlich. Die Lochien unterscheiden sich in Menge, Farbe und Konsistenz.

Direkt nach der Geburt, nach der Ablösung der Plazenta, ist der Wochenfluss sehr stark und vor allem rötlich gefärbt.

Oft kommt es noch zu schwallartigen Blutungen mit großen Blutklumpen oder anderen Zellresten.

Ab der zweiten Woche wird der Wochenfluss meist weniger und eher bräunlich. Dies kommt durch die Wundheilung zu Stande.

Mit der Zeit wird der Wochenfluss immer weniger und die Farbe ist meist gelb oder weißlich. Danach ist leichter Ausfluss normal.

Falls es mehrere Wochen später immer noch zwischendurch zu Blutungen oder wieder verstärktem Ausfluss kommt, kann dies ein Anzeichen für eine Störung des Wochenflusses sein.

Dies ist oft der Fall, wenn die Mutter sich nicht genug Ruhe gegönnt hat und überfordert ist.

Der Wochenfluss sollte daher direkt nach der Geburt aktiv angeregt werden, um einem Wochenflussstau oder Störungen des Wochenflusses vorzubeugen.

Wochenfluss anregen durch Wärme

Das leichteste Mittel, um den Wochenfluss anzuregen, ist Wärme. Die Wärme verstärkt den Wochenfluss. Einfach Sitzbäder oder Wärmepackungen sind dafür bestens geeignet.

Auch eine Wärmflasche oder ein Körnerkissen auf dem Bauch wirken wohltuend und entspannend.

Gerade bei einem Wochenflussstau kann Wärme als erstes Mittel der Wahl eingesetzt werden. Doch sobald Fieber auftritt, sollte Wärme nicht mehr angewandt werden.

Wochenfluss anregen mit Tee

Auch mit warmen Tee kann der Wochenfluss angeregt werden. Hebammen schwören auf beispielsweise Hirtentäschel- oder Frauenmanteltee.
Hirtentäschel stimuliert die Gebärmutter und ist daher bestens geeignet.

Frauenmantel wirkt krampflösend und schmerzlindernd, aber auch entzündungshemmend. Aber auch eine geistige Entspannung soll Frauenmanteltee fördern. Daher können diese Teesorten bedenkenlos im Wochenbett getrunken werden.

Zubereitung beider Teesorten:

  • zwei Teelöffel Frauenmantelkraut oder Hirtentäschelkraut in eine Tasse geben
  • mit kochendem Wasser übergießen und circa zehn Minuten ziehen lassen
  • geeignet sind frische Kräuter, aber auch getrocknete Kräuter sind möglich.

Wochenfluss anregen mit Massagen

Ebenfalls können Massagen genutzt werden, um den Wochenfluss optimal anzuregen. Massagen sind nicht nur im Rücken- und Schulterbereich angenehm. Auch im Bereich des Bauches und des Unterleibes bei der Frau können sie wohltuend und entspannend wirken.

Der Bauch kann in den Wochen nach der Geburt mit Massageöl massiert werden. Am besten eignet sich dafür ein sogenanntes Wochenbettmassageöl. Dabei sollte kräftig gerieben oder massiert werden, um eine ausreichende Wirkung sicherzustellen.

Dies kann beispielsweise auch der Partner der frischgebackenen Mutter übernehmen und somit auch die Bindung zur Mutter stärken.

Wochenfluss anregen nach Kaiserschnitt

Besonders nach einem Kaiserschnitt sollte der Wochenfluss besonders angeregt und unterstützt werden. Oft hat sich der Muttermund nicht komplett geöffnet, wenn ein Kaiserschnitt durchgeführt wurde. Somit kann der Wochenfluss nicht optimal abfließen. Infolgedessen kann ein Wochenflussstau entstehen.

Um einem Wochenflussstau vorzubeugen, muss also besonders auf den Wochenfluss geachtet werden.

Hilfreich sind gerade bei einem Kaiserschnitt regelmäßige und gemäßigte Bewegung an der frischen Luft. Ein kleiner Spaziergang ist entspannend und wohltuend für Mutter und Kind.

Aber auch häufiges Anlegen des Kindes und Stillen ist hilfreich für den Wochenfluss, denn dabei wird Oxytocin ausgeschüttet, welches auch die Rückbildung der Gebärmutter fördert. Ebenso hilfreich ist häufiges Haut an Haut kuscheln mit dem Neugeborenen. Dabei wird ebenfalls Oxytocin ausgeschüttet.

Nach einem Kaiserschnitt können auch Globuli eingenommen werden. Gänseblümchen als Globuli werden dafür gerne eingesetzt. Bellis perennis, auch Gänseblümchen genannt, hilft dem Gewebe sich nach dem Kaiserschnitt wieder schnell zu regenerieren.

Wochenfluss anregen durch Bauchlage

Sanfter Druck auf den Unterleib und den Bauch fördern den Abfluss der Lochien.
Dabei kann die Bauchlage, falls möglich, genutzt werden. Die Bauchlage sollte allerdings nicht durchgeführt werden, wenn es für die Mutter unangenehm oder schmerzhaft ist.

Dies kann auch der Fall sein durch schmerzende Brüste wegen des Milcheinschusses.

Empfindet die Mutter die Bauchlage als angenehm, kann der Druck mit einem harten Kissen unter dem Bauch zusätzlich verstärkt werden. Der Druck auf den Bauch regt die Gebärmutter zur schnellen Rückbildung an, was ebenfalls den Wochenfluss positiv beeinflussen kann.

Wochenfluss anregen durch Übungen

Mit speziellen Gymnastik- und Rückbildungsübungen kann der Wochenfluss positiv beeinflusst werden.
Dafür werden verschiedene Übungen genutzt, um unterschiedliche Bereiche des Körpers zu aktivieren und stimulieren.

Das Beckenkreisen beispielsweise wird als aktive Übung genutzt und um Bewegungsreize zu geben und den Beckenboden damit sanft und leicht zu stimulieren.

Auch die Atmung in den Bauch kann genutzt werden, um den Beckenboden anzuregen. Auch das, durch die Schwangerschaft stark beanspruchte, Zwerchfell wird durch diese Übung wieder angeregt. Dazu befindet sich die Mutter in der Rückenlage. Die Hände sind auf den Bauch gelegt. Dabei wird nun ganz bewusst ein- und ausgeatmet.

Die Frau sollte die Atmung unter den Händen spüren. Auch in der Bauchlage kann diese Übung durchgeführt werden.

Aber auch im Alltag können Übungen genutzt werden, um die Rückbildung und den Wochenfluss zu fördern. Die frischgebackene Mutter sollte daher immer über die Seite aufstehen, um keinen ungewollten Druck beim Aufstehen aufzubauen.

Wenn das Kind hochgenommen wird, sollte darauf geachtet werden, dabei in die Knie zu gehen und den Nabel in Richtung der Wirbelsäule zu ziehen. Durch diese Übung wird die Rückbildung der Gebärmutter angeregt und somit auch der Wochenfluss gefördert.

Auch sollte allgemein auf die Haltung des Körpers geachtet werden. Durch eine schlechte Haltung wird wiederrum auch ungewollter Druck auf den Beckenboden ausgeübt. Gerade beim Toilettengang sollte die Frau gerade sitzen, um einen guten Abfluss des Wochenflusses zu gewährleisten.

Wochenfluss anregen mit Homöopathie

Die richtigen homöopathischen Mittel können den Wochenfluss positiv beeinflussen.
So können viele Globuli mit der Dosierung D6 oder D12 mehrmals täglich eingenommen werden.

  • Bellis perennis, das Gänseblümchen, fördert den Wochenfluss. Gerade bei starken Schmerzen im Wochenbett und in der Gebärmutter kann das Gänseblümchen helfen. Es sollten täglich dreimal fünf D6 Globulis eingenommen werden.
  • Bryonia alba, die weiße Zaunrübe, wird eingesetzt, wenn der Wochenfluss weniger wird durch Überreizung der Frau.
  • Pulsatilla, die Küchenschelle, wird genutzt bei nur leichtem Wochenfluss, der weißlich scheint. Dieser Wochenfluss kommt zu Stande, wenn die Frau aufgeregt und schnell weinerlich ist.
  • Arnica montana, der Bergwohlverleih, wird genutzt bei langem und stark blutigem Wochenfluss. Dies ist oft der Fall nach dem Einsatz einer Saugglocke während der Geburt, aber auch nach einem geplanten Kaiserschnitt. Hiervon sollten jeweils dreimal täglich fünf Globulis eingenommen werden.
  • Sulfur, Schwefel, wird gern genommen bei viel zu leichtem Wochenfluss, der dazu übelriechend ist. Betroffene Frauen klagen dabei auch über Hitzewallungen, Jucken und Brennen.

China kann eingesetzt werden bei sehr starkem Lochialfluss und damit erhöhtem Blutverlust. China wird aus dem roten Chinarindenbaum gewonnen.

Hierbei sollte China D6 dreimal täglich mit jeweils fünf Globuli eingenommen werden.

Gerade bei Frauen, die sich sehr stark ausgelaugt, erschöpft und schwach fühlen, sowie bei ständiger Überreizung und einem Baby blues kann China als Globuli wahre Wunder wirken.

Fazit

Der Wochenfluss sollte von der Wöchnerin nicht unterschätzt werden. Viele Mittel helfen, den Wochenfluss optimal zu unterstützen.

Dabei sollte immer auf das Wohlbefinden der Mutter geachtet werden. Entwickelt die Frau Symptome wie beispielsweise starke Schmerzen, plötzliches Unwohlsein oder Fieber, sollte immer ein Arzt aufgesucht werden.

Bei leichten Beschwerden, die im Zusammenhang mit dem Wochenfluss stehen, können allerdings schon bewährte Hausmittel oder leichte Übungen helfen.

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Über Franziska 6 Artikel
Franziska ist Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen. Ihre Leidenschaft liegt in den Bereichen Schwangerschaft, Erziehung und Familienleben.