Junge oder Mädchen? Das Geheimnis ist gelüftet!

Junge oder Mädchen? Was wird es werden?
Baby shoes and pacifiers pink and blue on the old wooden background. Toned image. Datei: #162592121 | Urheber: Victoria М

Junge oder Mädchen? Wir räumen auf mit Ammenmärchen! Wie das Geschlecht entsteht, ob und wie man es beeinflussen kann und wie man erkennt, ob es ein Junge oder Mädchen wird, lest ihr hier.

Junge oder Mädchen: So entsteht das Geschlecht!

Im Augenblick der Befruchtung, also wenn Eizelle und Samenzelle miteinander verschmelzen, ist bereits festgelegt, welches Geschlecht das Baby einmal haben wird. Die Erklärung dazu ist so einfach wie genial: Die Eizelle der Frau enthält (neben vielen weiteren Genen) nur das X-Chromosom zur Geschlechtsbestimmung. Eine Samenzelle des Manns enthält entweder das X-Chromosom oder das Y-Chromosom. Je nach dem welche Samenzelle mit der Eizelle verschmelzt, entsteht entweder die Kombination XX (ein Mädchen) oder XY (ein Junge). Vereinfacht gesagt, legt der Mann das Geschlecht des Kindes fest.

Man kann also nur theoretisch darauf Einfluss nehmen, welches Geschlecht das Baby einmal haben wird. Da helfen auch keine altbewährten Rituale, die das „Wunschgeschlecht“ festlegen sollen.

Ab wann kann man das Geschlecht eines Babys erkennen?

Im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge kann die Hebamme oder die Frauenärztin das Geschlecht bestimmen. Ob das Baby ein Junge oder ein Mädchen wird, kann bei einer Ultraschalluntersuchungen erkannt werden, was jedoch mitunter ungenau sein kann. Je nach dem, wie sich das Baby im Bauch gerade dreht und wendet, bekommt man keine freie Sicht auf den kleinen aber feinen Unterschied.

Wesentlich genauer, bzw. absolut eindeutig, ist die Fruchtwasserpunktion in der 16. SSW. Wenn es von den werdenden Eltern gewünscht wird, kann neben dem Ausschluss von Fehl- oder Missbildungen auch das Geschlecht bestimmt werden. Jedoch birgt die Fruchtwasserpunktion auch einige Risiken im Gegensatz zum einfachen Ultraschall.

Können Eltern Einfluss auf das Geschlecht nehmen?

Diese Ratschläge hört man immer wieder: Für Jungs und für Mädchen gibt es jeweils besondere Stellungen bei der Zeugung. Oder: Mit der richtigen Ernährung wird es ganz gewiss ein Junge, Geschlechtsverkehr bei Vollmond führt zu einem Mädchen. Diese und weitere Mythen halten sich teilweise noch immer. Eine wirkliche Steuerung des Geschlechts kann man im Schlafzimmer nur bedingt vornehmen. Zumindest spielen äußere Einflüsse wohl nur eine ganz kleine untergeordnete Rolle, bzw. sind absoluter Unsinn.

Fakt ist aber auch: Spermien mit einem Y-Chromosom (männlicher Nachfolger) sind kleiner und schneller, sterben aber eher ab, als Spermien mit einem X-Chromosom (weiblicher Nachfolger). Diese sind größer und etwas langsamer, leben dafür aber etwas länger als ihre männlichen Kollegen.

Kann man es evtl. doch beeinflussen?

Wenn man das jetzt mal weiterspinnt, kann man auf den Gedanken kommen, dass man dadurch sehr wohl das Geschlecht eines Babys bestimmen könnte. So würde Geschlechtsverkehr 3 – 4 Tage vor dem Eisprung es begünstigen, ein Mädchen zu zeugen. Schließlich bleiben Spermien mit dem X-Chromosom länger leben und können die Eizelle befruchten, sobald diese aus dem Eileiter springt. Sex vor dem Eisprung könnte also die Zeugung eines Mädchen begünstigen.

Hat man dagegen Geschlechtsverkehr am Tage des Eisprungs, würde dies die Zeugung eines Jungen begünstigen. Sind doch die Spermien mit einem Y-Chromosom wesentlich schneller und damit „als Erster“ bei der Eizelle und lassen die weiblichen Kollegen hinter sich.
Nutzt man zum Beispiel unseren Eisprungrechner, kann man den eigenen Eisprung berechnen und anhand der gewonnenen Informationen das Geschlecht „planen“. Je nach dem, wann Eisprung und Geschlechtsverkehr stattfinden. Soweit die Theorie.

Ob das dann auch genau so in der Praxis funktioniert, steht auf einem völlig anderen Blatt.

Was ist, wenn es mit dem Wunschgeschlecht nicht klappt?

Paare mit Kinderwunsch kennen das nur zu gut. Man hat eine genaue Vorstellung davon, in welcher Reihenfolge die eigenen Kinder bitte auf die Welt kommen sollen. Erst ein Junge, dann zwei Mädchen. Oder erst ein Mädchen, dann noch einen „Stammhalter“. Das könnte man jetzt ewig weiterführen. Wenn das dann aber nicht so klappt, wie man sich das vorgestellt hat, kann sich bei den (bis dato) glücklichen Eltern durchaus Frust breitmachen.

Für viele werdende Eltern ist das Geschlecht nicht vorrangig wichtig. Wichtig ist nur, dass das Baby gesund ist und die Schwangerschaft sowie die Geburt komplikationsfrei verläuft. So ist es jedenfalls beim ersten Kind. Da spielt es meistens weniger eine Rolle, ob Junge oder Mädchen.

Beim zweiten, dritten oder gar dem vierten Kind sieht die Sache dann schon wieder etwas anders aus. Aus der Praxis und der Erfahrung weiß man, dass gerade die werdende Mutter plötzlich sehr enttäuscht ist, wenn sich das Wunschgeschlecht nicht durchgesetzt hat. Das kann sogar soweit gehen, dass man als Schwangere gänzlich aus der Bahn geworfen wird und plötzlich alles in Frage stellt. Die Enttäuschung ist groß, man ist niedergeschlagen und kann aus unerklärlichen Gründen kaum noch Freude an der Schwangerschaft empfinden.

Viele tränenreiche Abende können folgen. Hier ist dann der Papa gefragt! Er muss seine Frau auffangen und ihr Mut machen, aber vor Allem viel Verständnis aufbringen. Dass die Enttäuschung groß ist, wenn das Wunschkind ein Junge statt ein Mädchen wird (oder anders herum), ist eine Enttäuschung völlig normal und kein Grund zur Sorge. Das ergeht vielen Schwangeren so und legt sich nach einer gewissen Zeit wieder. Bei der Einen dauert es länger, bei der Anderen ist es schnell vorbei.

Ist jedoch das Baby einmal auf der Welt, sind alle frischgebackenen Mütter plötzlich wieder gleich. Glücksgefühle, Erleichterung, Hoffnung, Freude und Liebe. Beim Anblick ihres Kindes empfinden alle Mütter das größte Glück der Welt. Egal ob Junge oder Mädchen.

Kann man erkennen, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird?

Man kennt das ja. Man sieht eine Schwangere mit ihrem großen Bauch. Sie ist wunderschön und präsentiert stolz ihren Bauch. Und wer fragt sich jetzt nicht: „Bekommt sie einen Jungen oder bekommt sie ein Mädchen?“. Mal ehrlich, diese Frage brennt einem doch auf der Zunge, oder? Viele Eltern halten diese Antwort aber bewusst lange zurück, um die Spannung aufzubauen, um den Verwandten- und Freundeskreis überraschen zu können. Wäre es da nicht elegant, wenn man erraten könnte, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird? Beim bloßen Anblick des Bauches wäre es doch perfekt, das Geschlecht bestimmen zu können. Oder?

Es gibt ja allerlei Vermutungen und Behauptungen rund um den Bauch einer Schwangeren. Ist der Bauch besonders spitz, wird es ein Junge. Ist er besonders hoch und breit, wird es ein Mädchen. Das ist natürlich alles (mit Verlaub) Quatsch. Die Bauchform hat absolut Nichts damit zu tun, ob es ein Junge oder Mädchen wird.

Gibt es andere Anzeichen, die auf Junge oder Mädchen hinweisen?

Wenn man schon nicht anhand des Bauches erraten kann, ob Junge oder Mädchen… Gibt es evtl. dennoch Anzeichen, die einem verraten was es wird? Also Übelkeit, Lust auf Süßes, Heißhunger auf Deftiges oder Ähnliches? Auch hier halten sich wieder viele Mythen und Halbwahrheiten, die nicht tot zu kriegen sind. Fakt ist aber nun mal, dass man von Außen keinerlei Anzeichen sehen kann, ob es ein Junge oder Mädchen wird.

Kann man selber spüren, welches Geschlecht das Baby haben wird?

Viele werdende Mamis haben aber von Anfang an ein Gespür dafür, welches Geschlecht Ihr Baby haben wird. Das hat weder was mit Wunschdenken zu tun, noch mit einer Beeinflussung des Geschlechtes. Es ist vielleicht einfach ein ganz feines Gespür für das, was im eigenen Körper vor sich geht. Ob man dann am Ende auch wirklich richtig liegt, sei dahin gestellt. Dennoch wissen viele Schwangere von Anfang an, ob es ein Junge oder Mädchen wird.

Kann man das Geschlecht über die Ernährung beeinflussen

Kurz und knapp: Nein!
Das Geschlecht kann man nicht beeinflussen, indem man auf die Ernährung achtet. Auch gibt es keine Lebensmittel, die dies beeinflussen könnten. Das Geschlecht kann man also nicht beeinflussen, indem man die Ernährung umstellt.

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Über Nicole 103 Artikel
Nicole, Autorin seit der ersten Stunde, ist freiberufliche Hebamme mit eigener Praxis. Sie hat in Ihren 30 Jahren Berufserfahrung nichts erlebt, was es nicht gibt. Sie blickt auf einen sehr großen und tiefreichenden Erfahrungsschatz zurück, den sie hier mit euch teilt.